Hochland baut Produktion des Tochterunternehmens Fromagerie Henri Hutin in Frankreich aus und startet hochmoderne flexible Weichkäseproduktion
[12. September 2024, Heimenkirch im Allgäu]
Größtes Investitionsprojekt in der Hochland-Geschichte abgeschlossen – Leuchtturm innerhalb der Hochland-Gruppe für Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Nachhaltigkeit – flexible Weichkäserei und bis zu fünf Milcharten
Seit der Integration der französischen Fromagerie Henri Hutin im Jahr 1978 in die Hochland-Gruppe haben sich die Anforderungen der Handelskunden, Konsumentenbedürfnisse und Ernährungsgewohnheiten stark geändert. Als Reaktion darauf entstand die zukunftsweisende Idee, die Hochland-Tochter in Dieue-sur-Meuse zu einem Leuchtturm für Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Nachhaltigkeit innerhalb der Hochland-Gruppe zu entwickeln durch die Investition in eine flexible Weichkäserei, in weitere innovative Herstellungsverfahren und in den Rohstoff. Dies mit dem Ziel, bis zu fünf verschiedene Milcharten zu verarbeiten, das Portfolio zu erweitern um innovative Produkte und um sich in allen Bereichen schnell und flexibel an neue Kundenanforderungen anpassen zu können. Gewährleisten sollen dies hochmoderne Technologien und Anlagen sowie eine angepasste Organisationsstruktur und Kultur. Hochland sieht die hohen Investitionen in den Standort und die Entwicklung neuer Milchqualitäten gemeinsam mit den französischen Landwirten auch als Chance für die lokale Wirtschaft im Département Meuse und der Region Lorraine.
Millioneninvestitionen
„Es ist kein 100-Meter-Lauf, es ist ein Marathon“, so Hochland COO Josef Stitzl zum Investitionsstart. Das Projekt erhielt den Namen Lighthouse und war ein auf fünf Jahre angelegtes Gemeinschaftsprojekt der französischen und deutschen Tochtergesellschaften. Es sollte Strahlkraft entwickeln über den Hochland-Standort in Dieue-sur-Meuse hinaus für die gesamte Region und innerhalb der Hochland-Gruppe. Es galten die Prämissen, gemeinsam mit den Milchproduzenten an einer flexiblen Milchverarbeitung zu arbeiten, die natürlichen Ressourcen zu schonen und die CO2-Emissionen zu begrenzen, so Produktionsvorstand Josef Stitzl weiter. Nach dem Kick-off 2019 ist das Investitionsvorhaben nun abgeschlossen und die Produktionserweiterung in der neu erbauten Produktionsstätte ging an den Start. „Die Investition im hohen zweistelligen Millionenbereich wird die Flexibilität des französischen Standorts und innerhalb der Hochland-Gruppe deutlich erhöhen, Arbeitsplätze sichern, noch mehr Kundenorientierung ermöglichen und gilt klar als nachhaltige Investition in die Zukunft“, so Hochland-Gesellschafterin und Aufsichtsrätin Claudia Reich.
Zahlen, Daten, Fakten
Das Fünf-Jahres-Projekt verlief in vier Phasen: von der Erweiterung und Modernisierung der Milchannahme, der Schaffung eines neuen Zufahrtssystems für die Milchanlieferung, dem Bau eines neuen Parkplatzes für die Mitarbeitenden sowie der Zentralisierung des gesamten innerbetrieblichen Verkehrs, der Renovierung der Reiferäume und letztlich dem Bau sowie der Installation der neuen Weichkäserei und eines zentralen Umkleidegebäudes als Schnittstelle zwischen Produktion, Technik und Verwaltung. Das neue Gebäude umfasst eine Fläche von 7.000 m², wovon allein 5.500 m² auf die Produktion und 17 Reifungsräume entfallen. Im Rahmen der Bauarbeiten wurden auf dem Werksgelände 500 Bäume gepflanzt und weitere 1.500 in der Stadt Dieue-sur-Meuse als Flächenausgleich.
Optionen für weitere Geschäftsfelder von Hochland
Der Hauptmarkt der französischen Gesellschaft mit ihren Weichkäseprodukten ist Deutschland, daneben finden zunehmend Exporte in die EU statt. Hochland sieht eine gute Chance, französische Produkte im strategisch relevanten Private Label-Geschäft weiterzuentwickeln und Produktneuheiten unter Hochland-Marken in Zukunft zu produzieren, die das Wachstum ankurbeln sollen. Gut aufgestellt sieht sich die Hochland-Tochtergesellschaft durch die dort produzierten Produktkategorien Weichkäse, halbfester Schnittkäse und Spreads.
Enge Partnerschaft mit ULM und La Rotte
Bereits während des Projektverlaufs wurden vier verschiedene Milchsorten in den Produktionsprozess integriert. Nach Abschluss der Millioneninvestition ist der Standort nun deutlich leistungsfähiger. Um diese erweiterten Produktionskapazitäten auszulasten, wurde frühzeitig mit der strategischen Erweiterung der Rohstoffbasis begonnen. Neben der langjährigen Partnerschaft mit den Milchlieferorganisationen ULM und La Rotte konnte nach fast zweijähriger Verhandlungszeit eine weitere Milchliefergruppe aus dem Départment Ardennen gewonnen werden. Der Milchkaufvertrag mit der ULNE (Union Laitière du Nord-Est) ist für die französische Hochland-Tochter in Dieue-sur-Meuse die drittgrößte Milcherzeugergemeinschaft und sichert ab 2025 die Rohstoffbasis zusätzlich ab. Während der rund zweijährigen Verhandlungsdauer überzeugten insbesondere die Investitionen in den Standort und die Region sowie das damit verbundene Bekenntnis zum Rohstoff Milch und zur Milcherzeugung im Nordosten Frankreichs.
Offizielle Eröffnung am 12. September 2024
Rund 200 geladene Gäste versammelten sich am 12. September 2024 in Dieue-sur-Meuse zum Abschluss des größten Investitionsprojekts in der Hochland-Geschichte. Vertreter der Gesellschafterfamilien, des Aufsichtsrats der Hochland SE, Vorstand und Management, kommunale Vertreter des Département Meuse in der Region Lorraine, Vorstände der französischen Milchlieferantenvereinigungen, Nachbarbetriebe sowie allen voran Mitarbeitende der Fromagerie Henri Hutin feierten die Eröffnung der neuen Produktion und die Inbetriebnahme weiterer innovativer Herstellungsverfahren wie beispielsweise eine Anlage zur Kaltabfüllung. Neben zahlreichen Reden stand ein breiter Einblick in die neuen Produktionsmöglichkeiten auf dem Programm. Volker Büstrow, Managing Director der Fromagerie Henri Hutin, und Géraldine Diard, Werksleiterin vor Ort, ermöglichten den Gästen einen informativen Betriebsrundgang, in dem alle Fragen zu Herstellungsverfahren und neuen Technologien und Anlagen beantwortet werden konnten. Am Standort in Dieue-sur-Meuse sind derzeit rund 300 Mitarbeitende beschäftigt. „Wir sind fest überzeugt, dass wir mit Abschluss des Lighthouse-Projekts die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Geschäft geschaffen haben und für die Mitarbeitenden an unserem französischen Standort sichere Arbeitsplätze“, so Volker Büstrow.
Hier finden Sie die Pressemitteilung zum Download.